
Kurzportrait Daniel Frei
Daniel Frei (08.11.1974), wohnhaft in der Stadt St.Gallen
Verheiratet, Vater von zwei Kindern (2007/2010)
Bis Ende 2024 warst du in der Milizfeuerwehr St.Gallen im Zug 1 der Kompanie Ost eingeteilt. Was hat dich dabei motiviert und welche Situation bleibt dir aus deinem 17-jährigen Mitwirken unvergesslich?
Daniel Frei: Die Feuerwehr war für mich immer mehr als nur eine zusätzliche Aufgabe, eine Herzensangelegenheit. Es ist eine sehr bereichernde Erfahrung, gemeinsam mit engagierten Kameradinnen und Kameraden für Sicherheit zu sorgen. Feuerwehr bedeutet Teamgeist, Verantwortung und die Bereitschaft, unter herausfordernden Bedingungen gemeinsam Lösungen zu finden.
Ein Einsatz in der St.Galler Innenstadt war ein besonders prägender Moment für mich. Die erfolgreiche Bewältigung ist den Kolleginnen und Kollegen zu verdanken. Durch vertrauensvolle Gespräche und die professionelle Nachbetreuung konnte ich das Erlebte gut verarbeiten. Wir haben immer in diesen 17 Jahren immer eine Lösung gefunden Dies dank der Vielzahl von Fachleuten, darunter die Chemieberaterin und die Busfahrerin, der Sanitär und der Mitarbeiter der Stadtwerke, Baustatiker, Landwirte, Schreiner, Elektriker und viele weitere. Feuerwehr verkörpert den Inbegriff echter Zusammenarbeit.
Seit 1. September 2024 bekleidest du die Miliz-Funktion des Stabschefs des Regionalen Führungsstabes St.Gallen-Bodensee. Welches sind deine ersten Eindrücke und worin siehst du die anstehenden Herausforderungen?
Daniel Frei: Ich war von Anfang an beeindruckt von der Professionalität und dem Engagement aller Beteiligten. Expertinnen und Experten der Bereiche Information, Sicherheit, Feuerwehr, Gesundheit, technische Dienste und Zivilschutz arbeiten eng mit den Vereinbarungsgemeinden zusammen. Unser gemeinsames Ziel: Im Ernstfall bestmöglich vorbereitet zu sein. Die Herausforderungen liegen in der Stärkung der bereichsübergreifenden Zusammenarbeit und der Anpassung an neue Gefährdungen. Die gezielte Vorbereitung und die Berücksichtigung unterschiedlicher Anforderungen sind zentral. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, braucht es eine vorausschauende und gut vernetzte Führungsarbeit.
Der regionalisierte Bevölkerungsschutz ist seit längerem auf die Bewältigung von Katastrophen und Notlagen ausgerichtet. Was heisst das vor dem Hintergrund der aktuellen geopolitischen Verhältnisse in Europa?
Daniel Frei: Wir orientieren uns an den 107 Gefährdungen aus der nationalen Risikoanalyse. Diese sind in die drei Gefährdungsbereiche Natur, Technik und Gesellschaft unterteilt. Auf diese Gefährdungen sind wir gut vorbereitet und entwickeln uns laufend weiter. Die aktuelle Lage zeigt, wie wichtig vorausschauende Planung und abgestimmtes Handeln sind. Unser Fokus liegt darauf, robuste Strukturen und klare Abläufe sicherzustellen. Dazu gehören stabsinterne Abläufe, Einsatzvorbereitungen und die Zusammenarbeit mit den Vereinbarungsgemeinden sowie den Partnerorganisationen. Auch die Bevölkerung wird stärker in die Krisenvorsorge eingebunden. Sicherheit ist eine gemeinsame Aufgabe. Jede und jeder kann dazu beitragen. Kennen Sie Ihren Notfalltreffpunkt? Haben Sie die Alertswiss App installiert? Ist Ihr Notvorrat Ihrer persönlichen Situation angepasst? Diese einfachen Massnahmen können im Ernstfall entscheidend sein.
- https://www.babs.admin.ch/de/ntp neues Fenster für die Notfalltreffpunkte (NTP)
- https://www.alert.swiss neues Fenster für die Vorsorge und das Verhalten bei Katastrophen und Notlagen
- https://www.bwl.admin.ch/de/kluger-rat-notvorrat neues Fenster für den persönlichen Notvorrat
-Christian Isler / Kommandant Feuerwehr und Zivilschutz St.Gallen-