Milizfeuerwehr - neue Ausbildungsmethode
Neue Ausbildungsformen auf dem Prüfstand: ausgewogene Balance zwischen Freiheit und Struktur
Im Ausbildungszug führt Michi Kobler neue Ausbildungsformen ein. Diese neuen Ausbildungsformen umfassen an einem Übungshalbtag eine Vielzahl kurzer Übungen, die von den Teilnehmenden nicht alle bewältigt werden können. Einige Übungen sind verpflichtend, da sie Teil des Lehrplans sind.
Die Teilnehmenden haben nun mehr Freiheit und dürfen selbst entscheiden, welche Übungen sie absolvieren möchten. Sie wählen je nach ihren eigenen Zielen, Interessen und Zeitplänen aus. So können sie sich auf das konzentrieren, was ihnen wichtig ist und können Übungen wiederholen, wenn sie noch unsicher sind. Verpflichtende Übungen gewährleisten, dass sie wichtige Dinge lernen, die von Bedeutung sind.
Diese Ausbildungsformen bieten eine ausgewogene Balance zwischen Freiheit und Struktur. Sie verdeutlichen, dass die Ausbildung flexibel ist und sich den individuellen Bedürfnissen der Rekrutinnen und Rekruten anpasst. Das Ziel ist es, dass Rekrutinnen und Rekruten erfolgreich lernen – unabhängig von ihrer bevorzugten Lernmethode.
Kurzinterview: Jascha Müller im Interview mit Michi Kobler
JM: Was hat Dich inspiriert, neue Ausbildungsformen einzuführen?
MK: Inspiriert wurde ich durch Fabian Steiger. Er hat mich in der Vorbereitung des Ausbildungsjahrs 2024 tatkräftig unterstützt und hatte die Idee eine neue Ausbildungsmethode auszuprobieren.
JM: Hast Du schon Erfahrungen damit gemacht?
MK: Nein. Aber in der heutigen Zeit darf man bzw. sollte man neue Wege einschlagen, um den jungen Feuerwehrfrauen und -männern eine tolle Ausbildung zu bieten.
JM: Was sind aus Deiner Sicht die Stärken dieser Ausbildung?
MK: Den Teilnehmenden ermöglicht es, sich individuell für Themen zu entscheiden, abhängig von der Tagesform, Stärken und Schwächen und den eigenen Bedürfnissen. Ganz nach dem Motto «nichts muss, alles kann». Das Endziel wird jedoch nie aus den Augen verloren.
JM: Gibt es Stolpersteine, die beachtet werden müssen?
MK: Der Personalaufwand mit der notwendigen guten Vorbereitung ist enorm. Die ganze Sequenz muss gut koordiniert werden. Jedoch bin ich der Meinung, dass der Lernerfolg für alle Teilnehmenden motivierend und sehr gross sein wird. Können sie doch das üben, was ihnen zusagt.
Jascha Müller: Herzlichen Dank für deine spannenden Ausführungen!
Mehr über Michi Kobler
- Michi führt seit dem 1. Januar 2024 den Ausbildungszug in der Feuerwehr St.Gallen.
- Seit 2010 ist er Mitglied der Milizfeuerwehr und seit 2020 als Instruktor tätig.
- Des Weiteren arbeitet Michi bei der SBB als Kdt Stv des Lösch- und Rettungszugs Winterthur.
- Seine Hobbies sind Fussball (Trainer) und Schneesport.