
Brennpunkt Serie: Jung - Alt Milizfeuerwehr
Isabelle Helbling
Isabelle Helbling, 1997, seit dem 1. Januar 2022 in der MFSG eingeteilt.
Welches ist deine Motivation zur Mitwirkung bei der MFSG von FWZSSG?
Anfangs war es die Freude am Handwerklichen und etwas Neues zu lernen. Nun kommt ganz klar die Kameradschaft hinzu und die gegenseitige Unterstützung.
Welches sind deine Erwartungen an die Organisation?
Ich erwarte, dass die MFSG uns die nötige Ausbildung sowie die individuell geforderten Ressourcen zur Verfügung stellt und sich für uns einsetzt.
Wovor hast du den grössten Respekt?
Ich lerne immer wieder meine Grenzen kennen, ich denke, ich konnte auch schon ab und zu über sie hinauswachsen. Aber ich habe Respekt sie im richtigen Moment zu akzeptieren, sei das physisch oder psychisch.
Welcher Einsatz/welche Tätigkeit bleibt dir unvergessen und warum?
Das war noch in meiner Praktikumszeit in der Kommunikationsabteilung. Da durfte ich mit der Berufsfeuerwehr zu einer Kleintierrettung ausrücken, Alarmstichwort: “Katze auf Baum“
Während der Anfahrt war unsere Stimmung ausgelassen und ich freute mich auf einen herzigen Büsi-Einsatz. Kurz vor Ankunft informierte uns der Einsatzleiter, dass die Anruferin sehr aufgelöst sei. Als wir am Einsatzort ankamen war die Katzenbesitzerin enorm aufgebracht. Sie schien kurz vor einem Nervenzusammenbruch zu stehen, war unberechenbar und das, obwohl ihr Kater auf der Tanne wohlauf war. Für mich war es schwierig, ihr Problem nachvollziehen zu können. Mit einer ordentlichen Portion Empathie, konnte sie beruhigt und ihr Kater gerettet werden. Da habe ich gelernt: egal wie banal und „einfach“ der Einsatz scheint, man weiss nie, was einen erwartet…
Was ich sonst noch sagen möchte…
Bis später! 😉
Patrick Huf
Patrick Huf, 1972, seit 1. Januar 2007 in der MFSG eingeteilt, vorher 11 Jahre in der Feuerwehr Uzwil und Betriebswehr Benninger
Welches war seinerzeit deine Motivation zur Mitwirkung bei der MFSG von FWZSSG?
Da ich schon ein paar Jahre Dienst bei der Gemeinde Uzwil in der Verkehrsdienstgruppe und zuvor bei der Betriebswehr Benninger (Maschinist TLF) leisten durfte, stand für mich nach dem Umzug nach St.Gallen fest, dass ich mich für weitere Jahre bei der Feuerwehr melde, wenn sie denn Aktive suchen. So erfuhr ich von einem Schnupperabend, meldete mich dafür an und durfte bei der Gelegenheit gleich Jürg Seitter wiedersehen, er war mein ehemaliger Berufsschullehrer in Uzwil und zu der Zeit in Funktion des Kommandant der Stabskompanie in St.Gallen engagiert. Skizzierst Du gerne? Klar! So durfte ich dem Nachrichtzug beitreten und in diversen Funktionen und Chargen meinen Dienst unter der Führung von Urs Aerne machen.
Welche deiner Erwartungen an die Organisation wurden erfüllt?
Mir wurden keine Steine in den Weg gelegt und ich konnte meine Ziele mit denjenigen der MFSG verfolgen. Ich wurde gefordert und gefördert. Die Organisation war und ist offen für Ideen, Vorschläge und Taten. Ich durfte die Ausbildungen über alle die verschiedenen Funktionen bis hin zu meiner jetzigen Position mit Freude und Neugier absolvieren.
Die beiden Stadtteile Ost und West wuchsen immer mehr zusammen. Der «Graben», welcher die Stadt in die beiden Himmelsrichtungen trennt, schliesst sich langsam aber stetig. Peergruppen verbinden die Kameradinnen und Kameraden und sie sind füreinander da.
Die Zusammenarbeit zwischen der Milizfeuerwehr und Berufsfeuerwehr hat sich intensiviert und die Bereiche Beruf und Miliz wachsen weiter zusammen. Stichwort: Wachverstärkung oder auch Brandschutz»erziehung»; das Lieblingsunwort von Jascha (mir stellen sich meine Nackenhaare 😊).
Ein paar Angebote mehr für Kinder U10/Ü10 wurden ins Leben gerufen.
Wovor hast du den grössten Respekt?
Dass sich ein neues, ergänzendes Hobby, Interessensgebiet nach dem Dienstende auftut, denn durch das hohe Engagement war der Fokus sehr zentral auf Angelegenheiten der Feuerwehr.
Welcher Einsatz, welche Tätigkeit bleibt dir unvergessen und warum?
Bevor die Logistik so richtig in Fahrt kam - mit Strichcode, QR-Code, Inventarlisten, Programmen, etc. - da machten sich Julian und ich im Depot West zusammen an die Arbeit und erstellten eine Inventarliste fürs ELW Jahrgang 1991.
Dachstockbrand vis-à-vis Hotel Einstein; mein Auftrag: gute Fotos mit viel Übersicht der Ereignisse machen. Doch woher und wie vom Dach? Meine Idee: weit oben vom Hotel Einstein aus. Die Rezeptionistin des Hotel Einstein zeigte mir einen super Platz, von dem ich gut auf das Dach des Hauses sah und Fotos machen konnte. Dass mich meine Kameradinnen und Kameraden dann für die Ablösung auf dem Damen-WC suchen bzw. holen mussten, hätten sie nicht gedacht.
Im Jahr 2009 zum Jubiläumsfest: mitmachen in der «Tanztruppe», es waren ein paar tolle Auftritte …
Zugführer des Ausbildungszuges: Heranführen der Neueintretenden an die Aufgaben der Feuerwehr;
Instruktor des BLS/AED Teams: Wissen vermitteln, weitergeben und von Kurs zu Kurs auch dazu lernen;
Zugführer vom Sanitätszug (San Z): Kameradschaft, Team, Aufgabe, neue Uniform und Start bei MFSG im Nachrichtenzug (Na Z): Paparazzi an vorderster Front 😉, weites Aufgabengebiet, im Hintergrund wirken und doch alle Infos aus erster Hand bekommen.
Zu guter Letzt, um die Statistik doch noch zu bemühen: in meiner Zeit als Zugführer Ausbildungszug konnte ich 99 Kameradinnen und Kameraden über das erste Jahr begleiten - das wird mir fehlen! Mein Nachfolger Michael wird vieles anders anpacken und verändern. Für seine neue Aufgabe wünsche ich ihm viel Erfolg, gutes Gelingen und viele tolle Stunden im Zuge der Ausbildung und Wissensvermittlung der Neueintretenden.
Was ich sonst noch sagen möchte …
Dankeschön für das Vertrauen, für die spannenden Jahre und all die tollen Erlebnisse. Herzblut, Einsatz, Zeit, Freude, Kameradschaft und viel Elan haben mich über all die Jahre mein Hobby pflegen lassen. Ein riesiges Dankeschön an alle, welche mich unterstütz, begleitet und motiviert haben!
Interviews geführt von Jascha Müller